Abschluss der historischen Bericht-Serie anläßlich der Corona-Pandemie

Langsam normalisieren sich die Corona-Einschränkungen und Stück für Stück
kehren Lockerungen zurück. Manchem wird es in diesen Tagen ein wenig leichter „ums Herz“. Bei vielen kehrt aber die frühere Lockerheit noch nicht ein, denn die Einschränkungen haben Spuren hinterlassen. Auch ist trotz aller Lockerungen unbedingt noch Vorsicht, Abstand und Hygiene notwendig um eine zweite Corona-Krankheitswelle zu vermeiden.

Dafür, dass Sie diese Einschränkungen so akzeptieren und viele die Maßnahmen sogar wertschätzen sind wir sehr dankbar. Es ist schön, daß viele Menschen auch wieder die Kleinigkeiten wahrnehmen, die in den letzten Jahren einfach selbstverständlich waren. Und vieles, was wir als Selbstverständlich erachten, ist noch nicht so lange in dieser „Komfortzone“. Vieles hat sich erst in den letzten 50 Jahren zum heutigen Wohlstand und zur heutigen Infrastruktur entwickelt.

Diese ungewöhnliche Frühjahreszeit im Jahr 2020 war für uns als CDU Gemeindeverband Notzingen ein Anlass, unsere im letzten Jahr begonnenen geschichtlichen Rückblicke, teilweise mit Bezug zur heutigen Zeit, fortzusetzen. In den letzten acht Wochen konnten wir Ihnen hoffentlich einige interessante, vielleicht unbekannte Dinge oder vergessene Geschehnisse aus unserer Gemeinde berichten. Vielleicht war oder wird es für Sie Anlass sein, mit dem neuen Hintergrundwissen beim nächsten Spaziergang oder Vorbeifahrt, die beschriebenen Orte und die Gebäude bewusster zu betrachten.

Als vorläufigen Abschluss wollen wir unsere Heimatliebe, und unser gleichzeitiges Bewusstsein für Weltoffenheit und Toleranz, mit dem „Notzinger Heimatlied“ zeigen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, unsere Gemeinde mit Ihrer Infrastruktur, der umgebenden Natur und dem Zusammengehörigkeitsgefühl der heutigen Einwohner zu erhalten. Noch wichtiger aber ist das Vorausschauende. Es gilt, für die uns nachkommenden Einwohner, unsere Gemeinde und das Umfeld zu erhalten und nachhaltig weiter zu entwickeln für die zukünftigen Anforderungen. Dazu müssen die notwendigen Maßnahmen für eine geeignete Zukunftsentwicklung für unsere Nachfahren und unserer Gemeinde gefunden werden. Aktuell beispielsweise am „Flächennutzungsplan 2035“. Diesen gilt es in den nächsten Monaten innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft Kirchheim-Dettingen-Notzingen so zu gestalten damit unsere Notwendigkeiten berücksichtigt werden.

Blick auf Notzingen, von „Herlach“ aus aufgenommen. Notzingen und Wellingen sind von dem Kirchheimer und Dettinger Albvorland durch einen Höhenrücken, dem Hohenreisach, abgetrennt und bilden dadurch eine eigene Landschaftseinheit.

Was dann tatsächlich „Richtig“ war oder sich doch anders entwickelt hat, kann erst die Zukunft zeigen. Vermutlich werden in Jahrzehnten Redakteure und Historiker über die vergangene Zeit nach Corona 2020 und deren Entwicklungen berichten.
„Die Aussage „Heute ist Morgen Gestern“, wohl erstmalig von Karl Valentin verwendet, oder das Motto der CDU Notzingen „Wer seine Zukunft sucht, muss seine Vergangenheit kennen“, eignen sich gut zum Thema Zukunft wie auch der Leitspruch „Machen macht den Unterschied“

Deshalb möchten wir heute einen früheren heimatliebenden Macher aus Notzingen vorstellen. Baden-Württemberg war und ist ein Land mit großer literarischer Tradition. Es hat zu allen Zeiten bedeutende Autorinnen und Autoren hervorgebracht oder war ihnen Wirkungsstätte. Zu ihnen zählen Friedrich von Schiller und Hermann Hesse ebenso wie Martin Walser und Peter Härtling. Wie heißt es schon in einem Kinderspruch früherer Zeit: „Der Schiller und der Hegel, der Uhland und der Hauff, die sind bei uns die Regel, die fallen gar nicht auf“.
Auch in Notzingen gab es Volks-Dichter.(Und vielleicht auch noch heute – bitte melden oder vorschlagen) Ein Beispiel ist Adam Mettang, über den wir einmal später berichten werden. Einen noch bekannteren Macher und Volks-Dichter aus Notzingen dürfen wir Ihnen heute mit Otto Kälberer vorstellen.
„Otto Kälberers Leben war viel verantwortliches Mittragen von Aufgaben, die er für wesentlich betrachtete; er gab sich nie mit dem eigenen Fortkommen zufrieden“ - so berichtet Siegfried Bader im Notzinger Heimatbuch von 1977. An Ehrenämtern kann man aufzählen: Drei Perioden Gemeinderat, Kommandant der Feuerwehr, Chorleiter, Ehrenchorleiter, Vorstand und Schriftführer im Gesangverein, Dirigent im Leichenchor und Vertrauensmann im örtlichen Albverein. Nach dem zweiten Weltkrieg hatte er im Auftrag von Bürgermeister und Gemeinderat Hunderte von Vertriebenen und Flüchtlingen im Ort unterzubringen. Auch diese Aufgabe hat er so gelöst, daß es auf keiner Seite „böses Blut“ gab.
Und unzählige Gedichte hat er in seinem Leben geschrieben . Besonders erwähnen möchten wir heute das „Notzinger Heimatlied“. Zuerst als Gedicht geschrieben und später auch ergänzt mit einem vierstimmigen Chorsatz für Gesangvereine und Chöre.

Notzinger Heimatlied

Mein Notzingen liegt still in einem Tale
im wunderschönen Schwabenland,
umkränzt von von alten Eichenwäldern,
nicht weit vom Neckarstrand.
Mein Heimatland, so lieb und traut,
wo ich das Licht der Welt erschaut,
ich grüße dich viel tausendmal,
mein liebes Heimattal!

Und Wellingen liegt fein auf einem Hügel,
nicht weit von meinem Heimatort.
Wohlan, ihr beiden schmucken Dörflein,
euch grüßt mein Gruß und Wort!
Ihr Dörflein beide, lieb und traut,
ihr seid so schmuck und schön gebaut,
ich grüße euch viel tausendmal:
Dich auf der Höh`, dich im Tal.

Selbst, wenn ich einst die müden Augen schließe,
von dieser Welt ich scheiden muß,
so singt mir noch zur Abschiedsstunde
als letzten Wunsch und Gruß:
Du ewige liebe Heimat mein,
dich schliess ich in mein Herz hinein.
Behüt dich Gott in Freud und Leid,
bis in die fernste Zeit!

Notzingen und Wellingen sind eine Perle im Schwabenland zwischen Albrand und Neckarstrand. Notzingen im Tal und Wellingen auf der Höh

Damit beschließen wir diese Bericht-Serie. Und für zukünftige Berichte bereiten wir uns schon jetzt vor. Wir freuen uns immer über Ihre Anregungen, egal ob historische Begebenheiten oder Anregungen für die aktuelle und zukünftige kommunale Entwicklung in unserer Gemeinde.
Für die nächste Zeit wünschen wir noch genügend Einsicht bei den notwendigen Corona-Vorschriften. Bleiben Sie Gesund.

Ihr CDU Gemeindeverband und die CDU Gemeinderatsfraktion in Notzingen

Quellen: Notzinger Heimatbuch, Texte von Siegfried Bader, Luftaufnahme von Rico Hann, Sammlung Ursula Eberbach, Sammlung Alfred Bidlingmaier

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